Breitbandsysteme der ersten Generation

Erste Generation von Breitbandsystemen

Technologie und Übertragung

Die erste Generation von Breitbandsystemen markierte den Übergang von analogen, langsamen Modemverbindungen hin zu digitalen, dauerhaft aktiven Internetverbindungen. Die verbreitetsten Technologien in dieser Phase waren DSL (Digital Subscriber Line) und frühe Kabelmodemlösungen. Beide setzten auf bereits vorhandene physische Infrastrukturen – DSL nutzte das klassische Telefonnetz auf Kupferbasis, während Kabelmodems über das Koaxial-TV-Netz betrieben wurden.

Die Übertragungsraten lagen bei DSL-Anschlüssen typischerweise zwischen 256 Kbit/s und 1 Mbit/s im Downstream, bei einem deutlich langsameren Upstream. Diese asymmetrische Auslegung spiegelte das typische Nutzerverhalten wider: hoher Downloadbedarf bei geringem Upload. Kabelmodems boten teilweise höhere Bandbreiten, allerdings auf Kosten der Stabilität bei hoher Netzauslastung, da sich mehrere Nutzer denselben Übertragungskanal teilten.

Technologie Übertragungsmedium Typische Bandbreite Besonderheiten
DSL Kupfer-Telefonleitung 256 Kbit/s – 1 Mbit/s Stark abhängig von Leitungslänge und -qualität
Kabelmodem Koaxialkabel (TV) Bis 2 Mbit/s Geteilte Bandbreite unter mehreren Nutzern

Netzstruktur und Bereitstellung

Die Netzarchitektur dieser Systeme war zentralisiert und wenig flexibel. Bei DSL-Anschlüssen war die Distanz zwischen dem Teilnehmer und der Vermittlungsstelle ein kritischer Faktor – je weiter entfernt, desto schlechter die Signalqualität. Viele Anbieter nutzten vorhandene Telefonleitungen bis zum Kundenendgerät und ergänzten diese durch zusätzliche Hardware wie Splitter und DSL-Modems.

Im Kabelnetz wurde ein regionales Verteilsystem eingesetzt. Dabei teilten sich mehrere Haushalte in einer Straße oder einem Gebäudekomplex dieselbe Leitung zum Internetzugangspunkt des Anbieters. Dies führte zu spürbaren Leistungseinbrüchen bei gleichzeitiger Nutzung durch viele Teilnehmer, insbesondere in den Abendstunden.

  • Starke Abhängigkeit von physischer Infrastruktur
  • Begrenzte Upgrades durch fehlende Glasfaseranbindung
  • Erheblicher Einfluss der Teilnehmerdichte auf die Verbindungsqualität

Dienste, Nutzung und Einschränkungen

Die angebotenen Dienste umfassten grundlegenden Internetzugang, meist in Verbindung mit Flatrate-Tarifen. Die häufigsten Anwendungen waren das Abrufen von Webseiten, E-Mail-Kommunikation und einfache Dateitransfers. Auch erste Streaming-Dienste für Audio und gering aufgelöste Videos kamen langsam auf, blieben aber aufgrund begrenzter Bandbreite auf kurze Clips beschränkt.

Onlinespiele, Video-Telefonie oder Cloud-Dienste waren entweder technisch nicht umsetzbar oder litten unter Latenz und niedriger Übertragungsrate. Außerdem führten fehlende Quality-of-Service-Mechanismen dazu, dass alle Anwendungen dieselbe Priorität hatten – eine gleichzeitige Nutzung mehrerer Dienste war dadurch oft problematisch.

  • Webzugang (HTML, FTP, HTTP)
  • E-Mail-Dienste (POP3, SMTP)
  • Musikdownloads und erste Streaming-Angebote
  • Eingeschränkte Multimediafähigkeit durch Bandbreitengrenzen

Zusammenfassung der Leistungsmerkmale

Merkmal Beschreibung
Bandbreite Gering, vor allem im Upstream
Zuverlässigkeit Beeinträchtigt durch physikalische Einschränkungen und Netzauslastung
Verfügbarkeit In städtischen Gebieten häufig verfügbar, auf dem Land eingeschränkt
Dienste Basisfunktionen wie Surfen, E-Mail, einfache Downloads
Skalierbarkeit Stark limitiert, keine flexible Anpassung möglich