Antennen spielen eine zentrale Rolle in jeder drahtlosen Kommunikationsinfrastruktur. Dabei gibt es zwei Hauptarten: aktive und passive Antennen. Beide erfüllen denselben grundlegenden Zweck – die Übertragung und den Empfang elektromagnetischer Signale –, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer technischen Funktionsweise, ihrem Aufbau, Einsatzbereich und den unterstützten Funktionen deutlich voneinander.
Was ist eine passive Antenne?
Eine passive Antenne ist die klassische Bauform, die selbst keine zusätzliche Elektronik zur Signalverstärkung enthält. Sie empfängt oder sendet Signale allein durch ihre mechanische Struktur und das elektromagnetische Prinzip. Das bedeutet: Das empfangene Signal wird direkt – ohne Verstärkung – an das nachgelagerte Gerät (z. B. einen Router, Modem oder Verstärker) weitergeleitet.
Die Leistung einer passiven Antenne hängt hauptsächlich von ihrem Design ab, insbesondere von:
- der Antennenform (z. B. Dipol, Yagi, Panel)
- der Antennengröße
- der Ausrichtung zur Signalquelle
- der Höhe und Positionierung
Diese Antennenart benötigt keine Stromversorgung, ist robust und wartungsarm. Dennoch sind sie bei sehr schwachen Signalen oder großen Entfernungen weniger effektiv, da sie keine eigene Verstärkung bieten.
Was ist eine aktive Antenne?
Im Gegensatz dazu enthält eine aktive Antenne einen eingebauten Verstärker, der das empfangene Signal direkt an der Antenne verstärkt, bevor es über das Koaxialkabel weitergeleitet wird. Dadurch wird der Signalverlust auf langen Kabelwegen reduziert und schwache Signale können verbessert werden.
Ein wesentliches Merkmal aktiver Antennen ist die Notwendigkeit einer Stromversorgung. Diese erfolgt entweder:
- über ein separates Netzteil (z. B. über USB)
- über Fernspeisung durch das Koaxialkabel (z. B. mit 5 V oder 12 V)
Aktive Antennen kommen insbesondere bei folgenden Szenarien zum Einsatz:
- in ländlichen Regionen mit schwacher Netzabdeckung
- bei langen Koaxialleitungen (über 10–15 m)
- bei speziellen Anwendungen wie GPS, DVB-T oder LTE-Außenantennen
Vergleich: Aktive vs. passive Antenne
Eigenschaft | Passive Antenne | Aktive Antenne |
---|---|---|
Signalverstärkung | Keine (nur durch Bauform) | Ja, durch integrierten Verstärker |
Stromversorgung | Nein | Ja (Netzteil oder Fernspeisung) |
Kabellängen | Begrenzt (hoher Dämpfungsverlust) | Geeignet für lange Kabel (>15 m) |
Wartungsaufwand | Sehr gering | Höher, wegen Elektronik |
Kosten | Günstiger | Teurer |
Anwendungsgebiete | Städtische Gebiete, kurze Distanzen | Ländliche Gebiete, schwaches Signal |
Vor- und Nachteile beider Antennentypen
Passive Antennen – Vorteile:
- Geringe Kosten
- Keine externe Stromquelle nötig
- Einfacher Aufbau und langlebig
Passive Antennen – Nachteile:
- Keine Signalverstärkung
- Empfindlich gegenüber Kabellängen
- Schwache Performance bei schlechter Empfangslage
Aktive Antennen – Vorteile:
- Signalverstärkung direkt an der Quelle
- Besser geeignet bei großen Distanzen oder schlechten Bedingungen
- Stabilere Verbindung bei LTE, 5G oder GPS
Aktive Antennen – Nachteile:
- Stromversorgung erforderlich
- Höherer Preis
- Fehleranfälliger durch Elektronik
In professionellen oder semi-professionellen Installationen – z. B. bei Mobilfunk-Repeatern, DVB-T-Antennenanlagen oder Fahrzeuglösungen – werden bevorzugt aktive Antennen verwendet. In Privathaushalten oder in Umgebungen mit gutem Empfang reichen hingegen passive Antennen völlig aus.
Die Wahl zwischen aktiver und passiver Antenne hängt letztlich vom Einsatzzweck, der örtlichen Signalqualität, Kabellängen und dem vorhandenen Budget ab.