Was ist FTTC in der Telekommunikation?

FTTC (Fiber to the Cabinet) ist eine Telekommunikationsinfrastruktur, die Glasfaser und traditionelle kupferbasierte Infrastruktur kombiniert, um Hochgeschwindigkeits-Breitbanddienste für Endbenutzer bereitzustellen. Bei einer FTTC-Bereitstellung wird die Glasfaser von der Zentrale oder Vermittlungsstelle zu einem Straßenverteiler (auch als Verteilungspunkt oder Knoten bezeichnet) verlängert und die endgültige Verbindung zum Kundengelände erfolgt über die vorhandene Kupferinfrastruktur. FTTC ist eine gängige Technologie zur Bereitstellung von Breitbanddiensten, die ein Gleichgewicht zwischen den Vorteilen von Glasfaserverbindungen und der Kosteneffizienz der Nutzung bestehender Kupferleitungen schafft.

Hauptmerkmale und Komponenten von FTTC in der Telekommunikation:

  1. Glasfaser zum Schrank:
    • FTTC umfasst den Einsatz von Glasfasern von der Zentrale oder Vermittlungsstelle zu einem Straßenverteiler in der Nähe der Endbenutzer. Diese Glasfaserverbindung bietet eine hohe Bandbreite und ermöglicht eine schnellere Datenübertragung.
  2. Schrankplatzierung:
    • Straßenverteiler in FTTC-Einsätzen dienen als Verteilungspunkte, die Glasfaser näher an die Endbenutzer bringen. Diese Schränke werden strategisch in der Nachbarschaft platziert, um die Entfernung zwischen der Glasfaser und dem Kundengelände zu verringern.
  3. Kupferverbindung zum Kundengelände:
    • Die Verbindung vom Straßenverteiler zum Kundengelände erfolgt über die vorhandene Kupferinfrastruktur (typischerweise Twisted-Pair-Kupferkabel). Die Kupferverbindung übernimmt den letzten Teil des Netzwerks, auch „letzte Meile“ genannt.
  4. DSL-Technologie (Digital Subscriber Line):
    • DSL-Technologie wird bei FTTC-Einsätzen häufig über Kupferleitungen verwendet. VDSL (Very High Bit Rate Digital Subscriber Line) ist eine gängige Variante, die im Vergleich zu herkömmlichem ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) höhere Datenraten bietet.
  5. Bandbreite und Datenraten:
    • FTTC bietet im Vergleich zu herkömmlichen Breitbandtechnologien eine höhere Bandbreite und Datenraten. Die Verwendung von Glasfasern für den Großteil der Verbindung minimiert die Signalverschlechterung und führt zu einer verbesserten Leistung.
  6. Kürzere Kupferschleifen:
    • Durch die Bereitstellung von Glasfasern näher an den Endbenutzern zielt FTTC darauf ab, die Länge der Kupferschleifen zu reduzieren, die Signaldämpfung zu minimieren und höhere Datenraten zu ermöglichen. Kürzere Kupferschleifen tragen zur allgemeinen Zuverlässigkeit und Leistung der Breitbandverbindung bei.
  7. Kostengünstige Bereitstellung:
    • FTTC gilt als kostengünstige Lösung für die Bereitstellung von Hochgeschwindigkeits-Breitbanddiensten. Es nutzt die vorhandene Kupferinfrastruktur und vermeidet die Notwendigkeit vollständiger Fiber-to-the-Home (FTTH)-Implementierungen, die teurer und zeitaufwändiger sein können.
  8. Ausbaufähigkeit:
    • Die FTTC-Infrastruktur ist aktualisierbar, was es Dienstanbietern ermöglicht, die Datenraten durch den Einsatz fortschrittlicher DSL-Technologien zu erhöhen oder bei steigenden Netzwerkanforderungen die Glasfaser schrittweise näher an die Endbenutzer heranzuführen.
  9. Häufig in städtischen und vorstädtischen Gebieten:
    • FTTC-Einsätze sind in städtischen und vorstädtischen Gebieten üblich, in denen die vorhandene Kupferinfrastruktur effektiv genutzt werden kann. Die Nähe von Straßenverteilern zu dicht besiedelten Gebieten macht FTTC zu einer praktischen Lösung.
  10. FTTC vs. FTTH:
    • Während FTTC die Glasfaser näher an den Endverbraucher bringt, unterscheidet es sich von FTTH (Fiber to the Home), bei dem die Glasfaserverbindung direkt bis zum Kundengelände reicht. FTTH bietet die höchsten Datenraten, erfordert jedoch einen umfangreicheren Glasfaserausbau.
  11. Verbesserte Breitbanddienste:
    • FTTC trägt zur Verbesserung von Breitbanddiensten bei und bietet im Vergleich zu herkömmlichen Breitbandtechnologien höhere Geschwindigkeiten, geringere Latenzzeiten und eine bessere Gesamtleistung.

Zusammengefasst handelt es sich bei „Fiber to the Cabinet“ (FTTC) um eine Telekommunikationsinfrastruktur, die Glasfaser durch die Ausweitung auf Straßenverteiler näher an die Endbenutzer bringt. Die endgültige Verbindung zum Kundengelände wird über die vorhandene Kupferinfrastruktur hergestellt und bietet eine kostengünstige Lösung für die Bereitstellung von Hochgeschwindigkeits-Breitbanddiensten in städtischen und vorstädtischen Gebieten.