Was ist die 8-PSK-Technik?

Was ist die 8-PSK-Technik?

Was ist die 8-PSK-Technik?

Die 8-PSK-Technik (8-Phasenmodulation), vollständig als „8-Phasenumtastung“ oder „8-Phasenumtastmodulation“ bezeichnet, ist ein digitales Modulationsverfahren, das in der drahtlosen Kommunikation und Satellitenübertragung verwendet wird. Die Abkürzung PSK steht für „Phase Shift Keying“, also Phasenumtastung. Bei 8-PSK werden pro Symbol drei Bits codiert, da 23 = 8. Das bedeutet, es gibt acht unterschiedliche Phasenzustände, die jeweils eine eindeutige 3-Bit-Kombination repräsentieren.

Im Vergleich zu QPSK (Quadraturphasenumtastung), das nur vier Phasenzustände verwendet und damit zwei Bits pro Symbol überträgt, ist 8-PSK spektral effizienter. Allerdings steigt auch die Anfälligkeit gegenüber Rauschen und Verzerrung, da die Phasenabstände enger beieinander liegen. Deshalb ist 8-PSK besser geeignet für Systeme mit gutem Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) und stabiler Kanalqualität.

Funktionsweise und Phasenzustände

Bei der 8-PSK-Modulation werden alle 8 Phasen gleichmäßig auf dem Einheitskreis verteilt, was zu einem Abstand von 45 Grad zwischen den einzelnen Phasen führt. Jede Phase repräsentiert eine Kombination aus 3 Bits. Die Übertragung erfolgt, indem das Trägersignal um die entsprechende Phase verschoben wird. Dies geschieht typischerweise mit Hilfe eines Modulators, der die digitalen Eingangsdaten in analoge Signalformen umwandelt.

Bitkombination Phasenwinkel (in Grad)
000
001 45°
011 90°
010 135°
110 180°
111 225°
101 270°
100 315°

Die genaue Zuordnung der Bitmuster zu den Phasen wird durch sogenannte Gray-Codes optimiert, sodass sich bei kleinen Phasenfehlern möglichst nur ein Bitfehler ergibt. Dies verbessert die Fehlertoleranz bei der Übertragung.

Vorteile und Herausforderungen von 8-PSK

Ein klarer Vorteil von 8-PSK ist die höhere Datenrate bei gegebener Symbolrate. Da pro Symbol drei Bits übertragen werden, kann bei gleicher Bandbreite mehr Information pro Zeiteinheit übertragen werden als bei QPSK oder BPSK. Dies ist besonders attraktiv für moderne Mobilfunkstandards, bei denen die spektrale Effizienz eine zentrale Rolle spielt.

Ein Nachteil ist jedoch die geringere Robustheit gegenüber Störungen und Signalverzerrungen. Die eng beieinanderliegenden Phasenpunkte bedeuten, dass schon kleine Rauschkomponenten oder Phasenfehler zu Bitfehlern führen können. Aus diesem Grund erfordert 8-PSK in der Regel ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis als einfachere Modulationsverfahren.

  • Vorteile: Höhere Datenrate, gute spektrale Effizienz, geeignet für leistungsfähige Systeme.
  • Nachteile: Höhere Komplexität bei der Demodulation, empfindlicher gegenüber Rauschen und Verzerrungen.

Einsatzbereiche der 8-PSK-Technik

Die 8-PSK-Modulation wird in verschiedenen Technologien eingesetzt, wo ein Kompromiss zwischen Datendurchsatz und Kanalbedingungen erforderlich ist. Beispiele sind:

  • Mobilfunknetze: In GSM-Netzen kommt 8-PSK unter dem Namen EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution) zum Einsatz, wodurch höhere Datenraten im Vergleich zur klassischen GMSK-Modulation ermöglicht werden.
  • Satellitenkommunikation: Hier wird 8-PSK in DVB-S2-Systemen (Digital Video Broadcasting via Satellite) genutzt, um große Datenmengen mit begrenzter Bandbreite zu übertragen.
  • WLAN-Systeme: In einigen Standards wie IEEE 802.11a/g/n kann 8-PSK in Kombination mit OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) verwendet werden.

Warum verwendet EDGE die 8-PSK-Technik?

EDGE, auch bekannt als GSM Evolution, nutzt 8-PSK, um die Datenrate zu erhöhen, ohne das Frequenzband oder die Zellstruktur zu verändern. Durch die Verwendung von 8-PSK kann die Datenrate pro Timeslot auf bis zu 59,2 kbit/s erhöht werden, was eine erhebliche Steigerung im Vergleich zur klassischen GMSK-Modulation darstellt.

Wie wird die Demodulation von 8-PSK durchgeführt?

Zur Demodulation eines 8-PSK-Signals verwendet der Empfänger eine Phasendetektion, die das ankommende Signal mit einer internen Referenzphase vergleicht. Die gemessene Phase wird dann der nächstliegenden idealen Phase zugeordnet. In Verbindung mit Fehlerkorrekturverfahren wie Viterbi-Decoding kann die Fehlerwahrscheinlichkeit gesenkt werden.

Wie verhält sich die Bitfehlerrate (BER) bei 8-PSK im Vergleich zu QPSK?

Die Bitfehlerrate bei 8-PSK ist bei gleichem SNR höher als bei QPSK, da die Phasenpunkte dichter beieinanderliegen. Während QPSK eine gute Balance zwischen Effizienz und Robustheit bietet, benötigt 8-PSK bessere Kanalbedingungen, um die gleiche Zuverlässigkeit zu erreichen.

Welche Modulationstechniken sind Alternativen zu 8-PSK?

Alternativen zu 8-PSK sind beispielsweise 16-QAM (Quadraturamplitudenmodulation), die noch höhere Datenraten erlaubt, aber ebenfalls eine höhere Anforderung an das SNR stellt. Für besonders rauschintensive Kanäle kann BPSK (Binary PSK) eingesetzt werden, da es die größte Robustheit bietet, jedoch bei geringerer Datenrate.

Die 8-PSK-Technik stellt somit einen wichtigen Baustein in modernen digitalen Übertragungssystemen dar. Sie ermöglicht eine effizientere Nutzung des Spektrums und findet Anwendung in Bereichen, in denen ein hohes Datenaufkommen zuverlässig übertragen werden muss, vorausgesetzt die Signalqualität ist ausreichend stabil.