Unter Intelligent Network (IN)-Architektur in der Telekommunikation versteht man ein Framework, das die Integration fortschrittlicher und intelligenter Dienste in das traditionelle Telekommunikationsnetzwerk ermöglicht. Der Zweck des Intelligent Network besteht darin, die Erstellung, Bereitstellung und Verwaltung von Mehrwertdiensten auf flexible und programmierbare Weise zu ermöglichen. Diese Architektur ermöglicht es Dienstanbietern, Dienste unabhängig von der zugrunde liegenden Netzwerkinfrastruktur bereitzustellen und zu steuern.
Schlüsselaspekte der intelligenten Netzwerkarchitektur in der Telekommunikation:
- Trennung von Servicelogik und Vermittlungsausrüstung:
- Ein grundlegendes Prinzip der Architektur intelligenter Netzwerke ist die Trennung der Dienstlogik von der Vermittlungsausrüstung. Diese Trennung ermöglicht es Dienstanbietern, Dienste einzuführen und zu ändern, ohne Änderungen an den Kernnetzelementen vorzunehmen.
- Dienstkontrollpunkte (SCPs):
- Das Intelligente Netzwerk umfasst Service Control Points (SCPs), bei denen es sich um dedizierte Datenbanken oder Server handelt, die für die Speicherung der Dienstlogik und Steuerinformationen verantwortlich sind. SCPs fungieren als intelligente Service-Controller, die Service-Logik basierend auf vordefinierten Regeln ausführen.
- Service Switching Points (SSPs):
- Service Switching Points (SSPs) sind Netzwerkelemente, die für die eigentliche Anrufabwicklung und Vermittlungsfunktionen verantwortlich sind. Sie interagieren mit SCPs, um die erforderliche Dienstlogik und Anweisungen zur Verarbeitung von Anrufen zu erhalten. SSPs befinden sich normalerweise in der Zentrale oder in Vermittlungsstellen.
- Intelligente Peripheriegeräte (IPs):
- Intelligente Peripheriegeräte (IPs) sind spezielle Geräte oder Komponenten, die dem intelligenten Netzwerk zusätzliche Funktionalität bieten. Sie können Elemente wie Sprachantworteinheiten, Ankündigungsserver oder Mediengateways umfassen und so die Fähigkeiten intelligenter Dienste erweitern.
- Service Creation Environment (SCE):
- Das Service Creation Environment (SCE) ist eine Reihe von Tools und Schnittstellen, die es Dienstanbietern ermöglichen, intelligente Dienste zu entwerfen, zu erstellen und zu ändern. Es bietet Entwicklern eine Plattform zum Definieren der Dienstlogik und zum Festlegen, wie Dienste mit dem Netzwerk interagieren sollen.
- Common Channel Signaling (CCS):
- Intelligente Netzwerkarchitekturen nutzen häufig CCS-Protokolle (Common Channel Signaling) wie Signaling System No. 7 (SS7) für die Kommunikation zwischen Netzwerkelementen. Dieser Signalisierungsansatz trennt Signalisierungsinformationen vom Sprach- oder Datenverkehr und erleichtert so den Austausch von Steuernachrichten zwischen SSPs und SCPs.
- Dynamischer Dienstaufruf:
- Intelligent Network unterstützt den dynamischen Dienstaufruf, sodass Dienste basierend auf den spezifischen Bedingungen eines Anrufs in Echtzeit aufgerufen oder geändert werden können. Diese Flexibilität ermöglicht die Implementierung personalisierter und kontextbezogener Dienste.
- Flexibilität und Skalierbarkeit:
-
Die
- IN-Architektur ist flexibel und skalierbar und ermöglicht es Dienstanbietern, neue Dienste ohne wesentliche Änderungen an der bestehenden Netzwerkinfrastruktur einzuführen. Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend, um mit den sich ändernden Verbraucheranforderungen und dem technologischen Fortschritt Schritt zu halten.
- Netzwerkmanagement und Abrechnungsintegration:
- Das Intelligente Netzwerk lässt sich in Netzwerkverwaltungssysteme und Abrechnungsplattformen integrieren, um einen effizienten Betrieb und die Monetarisierung von Diensten sicherzustellen. Netzbetreiber können die Leistung intelligenter Dienste überwachen, analysieren und optimieren und gleichzeitig den Abonnenten eine genaue Rechnung stellen.
- Unterstützung für erweiterte Dienste:
- Intelligent Network-Architektur unterstützt eine breite Palette fortschrittlicher Dienste, darunter Anrufweiterleitung, Anklopfen, Sprachnachrichten und interaktive Sprachantwortsysteme (IVR). Es dient als Grundlage für die Bereitstellung innovativer und umsatzgenerierender Dienste.
- Entwicklung zu Netzwerken der nächsten Generation:
- Die Konzepte und Prinzipien der Architektur intelligenter Netzwerke haben die Entwicklung zu Netzwerken der nächsten Generation beeinflusst, einschließlich IP-basierter Netzwerke und der Einführung von Diensten in konvergenten und multimedialen Umgebungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Architektur intelligenter Netzwerke in der Telekommunikation einen Rahmen für die flexible und programmierbare Integration und Bereitstellung fortschrittlicher Mehrwertdienste bietet. Die Trennung der Dienstlogik von der Netzwerkinfrastruktur sowie die Verwendung von SCPs, SSPs, IPs und einer Diensterstellungsumgebung ermöglichen den dynamischen Dienstaufruf und die effiziente Bereitstellung innovativer Dienste.