Welche Schnittstelle wird für CSFB in LTE benötigt?

Circuit-Switched FallBack (CSFB) ist ein Mechanismus in LTE-Netzwerken (Long-Term Evolution), der den Übergang vom LTE-Netzwerk zu einem älteren leitungsvermittelten Netzwerk (2G oder 3G) ermöglicht, um Sprachanrufe zu erleichtern. CSFB ist von entscheidender Bedeutung für LTE-Netze, die sich ursprünglich auf die Bereitstellung von Hochgeschwindigkeits-Datendiensten konzentrierten, aber eine Lösung für Sprachanrufe benötigten, die traditionell über leitungsvermittelte Netze abgewickelt wurden. Die für CSFB in LTE erforderliche primäre Schnittstelle ist die SGs-Schnittstelle.

SGs-Schnittstelle:

Definition:

  • Die SGs-Schnittstelle ist eine logische Schnittstelle, die das LTE Evolved Packet System (EPS) und die Circuit Switched (CS)-Domäne verbindet. Es dient speziell dem Austausch von Signalisierungsinformationen im Zusammenhang mit dem CSFB-Verfahren.

Funktionalität:

  • Die SGs-Schnittstelle erleichtert die Kommunikation zwischen dem LTE-Kernnetzwerk, repräsentiert durch den Evolved Packet Core (EPC), und der CS-Domäne, die ältere Netzwerke wie GSM (2G) oder UMTS (3G) umfassen kann.

Verwendete Protokolle:

  • Die Signalisierung auf der SGs-Schnittstelle nutzt verschiedene Protokolle, einschließlich des Mobile Application Part (MAP)-Protokolls. MAP wird üblicherweise zur Signalisierung zwischen verschiedenen Elementen in der CS-Domäne verwendet.

CSFB-Prozedur:

  • Wenn ein VoLTE-fähiges Gerät einen Sprachanruf initiiert oder empfängt und das LTE-Netzwerk den Anruf an ein älteres CS-Netzwerk übergeben muss, wird das CSFB-Verfahren ausgelöst. Die SG-Schnittstelle ist an der Signalisierung beteiligt, um diesen Übergang zu koordinieren.

Wichtige Schritte im CSFB-Verfahren:

1. Anrufeinrichtung:

  • Der Prozess beginnt mit dem Aufbau des Sprachanrufs innerhalb des LTE-Netzes.

2. Erkennung des Bedarfs an CSFB:

  • Das Netzwerk ermittelt den Bedarf an CSFB basierend auf den Anrufanforderungen und der Verfügbarkeit der LTE-Abdeckung für Sprachdienste.

3. SGs-Signalisierung:

    Die
  • SG-Schnittstelle kommt bei der Signalisierung zwischen dem LTE-EPC und dem CS-Netzwerk zum Einsatz. Dabei handelt es sich um den Austausch von Informationen über die bevorstehende Übergabe zur Kontinuität des Sprachdienstes.

4. Übergabe an CS Network:

  • Nach der Signalisierung auf SGs wird die Übergabe des Sprachanrufs eingeleitet und das Gerät wechselt zum alten CS-Netzwerk, um den Anruf fortzusetzen.

5. Abschluss des CS Call:

  • Das CS-Netzwerk verarbeitet den Sprachanruf bis zum Abschluss, danach kann das Gerät für Datendienste zum LTE-Netzwerk zurückkehren.

Zusammenarbeit mit MSC und MME:

  • Die SGs-Schnittstelle verbindet das Mobile Switching Center (MSC) in der CS-Domäne mit der LTE MME (Mobility Management Entity) im EPC. Diese Zusammenarbeit gewährleistet eine ordnungsgemäße Koordination für CSFB.

Fallback für Sprachdienste:

  • CSFB wurde speziell für Fallback-Szenarien implementiert, in denen die LTE-Abdeckung für Sprachdienste eingeschränkt sein könnte, um sicherzustellen, dass Benutzer Sprachanrufe nahtlos über ältere CS-Netzwerke fortsetzen können.

Abschluss:

Die SGs-Schnittstelle spielt eine zentrale Rolle im CSFB-Mechanismus in LTE-Netzen. Es erleichtert die Signalisierung und Koordination, die für eine reibungslose Übergabe von Sprachanrufen vom LTE-EPC an ältere leitungsvermittelte Netzwerke erforderlich sind. Diese Zusammenarbeit ist wichtig, um die Kontinuität von Sprachdiensten sicherzustellen, insbesondere in Szenarien, in denen die LTE-Abdeckung für Sprache möglicherweise begrenzt ist. Das durch die SGs-Schnittstelle ermöglichte CSFB-Verfahren demonstriert die Interoperabilität zwischen dem weiterentwickelten LTE-Netzwerk und herkömmlichen leitungsvermittelten Netzwerken für die Kontinuität von Sprachanrufen.

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