Die Signalstärke im LTE-Netz ist ein entscheidender Faktor für die Qualität der Mobilfunkverbindung. Sie beeinflusst nicht nur die Geschwindigkeit beim Surfen, sondern auch die Stabilität von Sprach- und Videoanrufen, sowie die Akkulaufzeit deines Smartphones. Die Qualität der LTE-Verbindung wird technisch durch verschiedene Messwerte beschrieben. Wichtig dabei sind vor allem die Parameter RSRP, RSRQ und SINR – weniger der reine „Balkenempfang“ auf dem Smartphone.
Empfohlene Werte für LTE-Signalstärke
Die reine Empfangsstärke (z. B. in dBm) kann sehr unterschiedlich sein – je nach Entfernung zum Sendemast, Gebäudedämpfung, Wetter, Netzlast und Handytyp. Daher werden mehrere Kennzahlen herangezogen:
Parameter | Guter Wert | Mittlerer Wert | Schlechter Wert |
---|---|---|---|
RSRP (Signalstärke) | -75 bis -90 dBm | -90 bis -105 dBm | unter -105 dBm |
RSRQ (Signalqualität) | -3 bis -9 dB | -9 bis -12 dB | unter -12 dB |
SINR (Signal-Rausch-Verhältnis) | 15 bis 30 dB | 5 bis 15 dB | unter 5 dB |
RSRP (Reference Signal Received Power)
RSRP misst die reine Empfangsstärke des LTE-Signals. Je näher der Wert an -75 dBm liegt, desto besser. Werte ab etwa -90 dBm gelten noch als stabil, ab -105 dBm wird die Verbindung oft langsam oder instabil. RSRP ersetzt den klassischen RSSI-Wert bei LTE.
- -75 dBm: Ausgezeichneter Empfang
- -85 dBm: Gut bis sehr gut
- -95 dBm: Noch brauchbar
- -105 dBm oder niedriger: Verbindung bricht evtl. ab
RSRQ (Reference Signal Received Quality)
RSRQ gibt Auskunft über die Qualität des Signals. Hier spielen Störungen und Netzbelastung eine Rolle. Ein guter RSRQ-Wert liegt bei etwa -3 bis -9 dB. Bei -12 dB oder schlechter nimmt die Qualität deutlich ab, was sich in Rucklern und Paketverlust zeigen kann.
RSRQ ist besonders dann wichtig, wenn viele Nutzer auf derselben Zelle aktiv sind – also bei stark ausgelasteten Funkzellen.
SINR (Signal to Interference plus Noise Ratio)
SINR beschreibt das Verhältnis zwischen Nutzsignal und Störungen. Es zeigt also, wie „sauber“ das Signal ist. Je höher der SINR-Wert, desto besser. Werte über 20 dB gelten als sehr gut, unter 5 dB ist die Verbindung oft kaum nutzbar.
- 25-30 dB: Exzellente LTE-Verbindung
- 10-20 dB: Normaler Stadt-/Landempfang
- 0-5 dB: Starke Störungen oder Netzüberlastung
Wie kann man die LTE-Signalstärke prüfen?
Viele Android-Geräte zeigen die Werte direkt im sogenannten „Service Mode“ an (zugänglich über den Code *#*#4636#*#*
). Auch spezielle Apps wie „Network Cell Info“, „LTE Discovery“ oder „NetMonster“ zeigen RSRP, RSRQ und SINR an. iPhones zeigen eingeschränkt Informationen unter Field Test Mode
via *3001#12345#*
an.
Was tun bei schlechtem LTE-Empfang?
- Standort wechseln – z. B. näher ans Fenster oder in ein höheres Stockwerk gehen
- Mobilfunkanbieter prüfen – andere Netze haben evtl. bessere Abdeckung
- Mobilfunkrouter mit Außenantenne nutzen (z. B. für LTE zuhause)
- Carrier Aggregation nutzen (LTE+), sofern vom Anbieter unterstützt
Auch Firmware-Updates oder Netzprobleme können temporär zu schlechten Werten führen. Daher lohnt sich oft ein Vergleich zu unterschiedlichen Tageszeiten oder mit einem anderen Gerät.
Zusammengefasst lässt sich sagen: RSRP zeigt, wie stark das LTE-Signal ist, RSRQ wie sauber und SINR wie störungsfrei. Eine gute LTE-Verbindung liegt meist bei RSRP zwischen -75 und -90 dBm, RSRQ über -9 dB und SINR über 15 dB. Nur wenn alle drei Werte stimmen, ist eine stabile und schnelle Verbindung möglich.