In LTE-Netzwerken (Long Term Evolution) sind die Empfangsleistung des Funksignals (RSRP) und die Empfangsqualität des Referenzsignals (RSRQ) Schlüsselparameter, die zur Beurteilung der Qualität und Stärke der Funksignale zwischen dem Benutzergerät (UE) und der Zelle (eNodeB) verwendet werden. . Diese Messungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Netzwerkoptimierung, Übergabeentscheidungen und der allgemeinen Servicequalität.
RSRP (Referenzsignal-Empfangsleistung):
1. Definition:
- RSRP ist eine Metrik, die den Leistungspegel des empfangenen Signals von der versorgenden Zelle quantifiziert. Es liefert Informationen über die Stärke des Signals am UE, gemessen in Dezibel relativ zu einem Milliwatt (dBm).
2. Bewertung der Signalstärke:
- RSRP ist ein grundlegender Parameter zur Bewertung der Gesamtsignalstärke. Höhere RSRP-Werte weisen auf ein stärkeres Signal hin und tragen zu einer besseren Kommunikationsqualität und höheren Datenraten bei.
3. Übergabeentscheidung:
- RSRP ist ein Schlüsselfaktor im Übergabeprozess. Wenn sich ein UE zwischen Zellen bewegt, bewertet das Netzwerk RSRP-Werte, um zu bestimmen, ob eine Übergabe an eine andere Zelle mit einem stärkeren Signal eingeleitet werden soll.
4. Abdeckungsbewertung:
- Netzbetreiber nutzen RSRP, um die Abdeckung einer Zelle zu beurteilen. Durch die Analyse der RSRP-Werte im gesamten Netzwerk können sie Bereiche mit starker oder schwacher Signalabdeckung identifizieren.
5. dBm-Darstellung:
- RSRP-Werte werden in dBm dargestellt und reichen typischerweise von negativen Werten (schwächeres Signal) bis zu weniger negativen oder positiven Werten (stärkeres Signal).
RSRQ (Referenzsignal-Empfangsqualität):
1. Definition:
- RSRQ ist ein Parameter, der Informationen über die empfangene Signalleistung und die Qualität des empfangenen Signals kombiniert. Er wird in dB ausgedrückt und stellt das Verhältnis von RSRP zur empfangenen Signalstärke der Interferenz und des Rauschens (RSSI) dar.
2. Bewertung der Signalqualität:
- RSRQ bietet Einblicke in die Qualität des empfangenen Signals. Es berücksichtigt nicht nur die Stärke des Signals (RSRP), sondern auch die Auswirkungen von Interferenzen und Rauschen.
3. Interferenz- und Lärmberücksichtigung:
- RSRQ berücksichtigt den Einfluss von Interferenzen und Rauschen auf das empfangene Signal. Ein höherer RSRQ-Wert weist auf eine bessere Signalqualität hin, auch wenn der RSRP nicht extrem hoch ist.
4. Übergabeentscheidungen optimieren:
- In Szenarien, in denen mehrere Zellen verfügbar sind, hilft RSRQ bei der Optimierung von Übergabeentscheidungen, indem sowohl die Signalstärke als auch die Qualität des empfangenen Signals berücksichtigt werden.
5. dB-Darstellung:
- RSRQ-Werte werden ebenfalls in dB dargestellt und reichen ähnlich wie RSRP typischerweise von negativen Werten (schlechtere Qualität) bis zu weniger negativen oder positiven Werten (bessere Qualität).
Kombinierte Nutzung bei Übergabe:
1. Übergabeauslösung:
- Bei der Entscheidung, ob eine Übergabe erforderlich ist, werden sowohl RSRP als auch RSRQ berücksichtigt. Ein UE kann eine Übergabe auslösen, wenn der RSRP der bedienenden Zelle unter einen bestimmten Schwellenwert fällt oder wenn eine Nachbarzelle einen deutlich höheren RSRP und RSRQ aufweist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass RSRP und RSRQ wesentliche Messgrößen in LTE-Netzen sind und Einblicke in die Stärke und Qualität der empfangenen Signale geben. Diese Messungen sind entscheidend für die Optimierung der Netzwerkleistung, die Unterstützung effizienter Übergaben und die Gewährleistung eines qualitativ hochwertigen Kommunikationserlebnisses für Benutzer.