Was ist Qpsk-Modulation?

Was ist QPSK-Modulation? (Quadrature Phase Shift Keying)

QPSK steht für Quadrature Phase Shift Keying, auf Deutsch: Quadratur-Phasenumtastung. Es handelt sich um ein digitales Modulationsverfahren, das in der Nachrichtentechnik weit verbreitet ist, insbesondere in drahtlosen Kommunikationssystemen wie LTE, WLAN, Satellitenfunk und digitalen TV-Systemen.

QPSK gehört zur Familie der Phasenumtastungsverfahren (PSK – Phase Shift Keying), bei denen Informationen durch Änderung der Phase eines Trägersignals übertragen werden. Im Gegensatz zur einfachen BPSK (Binary Phase Shift Keying), bei der nur zwei Phasen verwendet werden, nutzt QPSK vier verschiedene Phasenlagen.

Grundprinzip der QPSK-Modulation

Bei der QPSK-Modulation wird pro Symbol zwei Bits codiert. Dies bedeutet, dass QPSK doppelt so effizient ist wie BPSK, da bei gleicher Bandbreite eine doppelte Datenrate erreicht wird.

Die vier Phasenlagen, die zur Darstellung der 2-Bit-Kombinationen verwendet werden, sind typischerweise:

  • 00 → 45°
  • 01 → 135°
  • 11 → 225°
  • 10 → 315°

Jede Phase repräsentiert eine eindeutige Bitkombination. Das modulierte Signal springt bei jedem Symbolwechsel zu einer dieser vier Phasen.

Mathematische Darstellung

Ein QPSK-Signal lässt sich mathematisch durch zwei orthogonale Trägersignale (In-Phase und Quadratur-Komponenten, I und Q) beschreiben:

s(t) = I(t)·cos(2πfct) – Q(t)·sin(2πfct)

Hierbei sind I(t) und Q(t) die Basisbandsignale, die die Phasenmodulation bestimmen, und fc ist die Trägerfrequenz.

Vorteile von QPSK

  • Spektrale Effizienz: Durch die Übertragung von 2 Bits pro Symbol ist QPSK spektral effizienter als BPSK.
  • Robustheit: QPSK bietet ein gutes Verhältnis zwischen Datenrate und Fehlertoleranz, insbesondere bei moderaten Signal-Rausch-Verhältnissen (SNR).
  • Stabilität: Die konstante Amplitude des Trägersignals erleichtert die Demodulation und reduziert die Anforderungen an die Linearität des Verstärkers.

Vergleich mit anderen Modulationsarten

Modulationsart Bits pro Symbol Fehlertoleranz Spektrale Effizienz
BPSK 1 Sehr hoch Niedrig
QPSK 2 Hoch Mittel
16-QAM 4 Mittel Hoch
64-QAM 6 Gering Sehr hoch

Verwendung von QPSK in der Praxis

QPSK ist ein Grundpfeiler moderner Mobilfunktechnologien. In LTE (Long Term Evolution) wird es zur Datenübertragung bei geringem Rauschabstand verwendet. Sobald das Funkkanalniveau steigt, können höherwertige Modulationsschemata wie 16-QAM oder 64-QAM eingesetzt werden.

Auch bei DVB-S (Digital Video Broadcasting – Satellite) oder WLAN (z. B. IEEE 802.11 Standards) ist QPSK Bestandteil des Modulationsrepertoires.

Herausforderungen bei QPSK

Die Hauptanforderung bei der Realisierung von QPSK liegt in der exakten Synchronisation des Empfängers mit der Phasenlage des Signals. Jeder Fehler in der Phasendetektion kann zu Bitfehlern führen.

Ebenso sind Interferenzen und Mehrwegeausbreitung (Multipath) Faktoren, die das Signal stören können, insbesondere in Mobilfunkszenarien. Techniken wie Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) und Kanalentzerrung helfen, diese Probleme zu kompensieren.

Gibt es Varianten der QPSK?

Ja, es gibt Abwandlungen, wie z. B. OQPSK (Offset QPSK), bei dem die I- und Q-Komponenten zeitlich versetzt (geoffseted) sind, um Phasensprünge von 180° zu vermeiden. Diese Variante sorgt für ein stabileres Signal bei Leistungsschwankungen.

Eine weitere Variante ist π/4-QPSK (Pi/4-Shifted QPSK), das insbesondere in Mobilfunknetzen wie GSM oder IS-95 eingesetzt wird, da es einen gleichmäßigeren Signalverlauf erlaubt und mit nichtlinearen Leistungsverstärkern kompatibel ist.

QPSK ist eine effiziente und robuste Modulationstechnik, die 2 Bits pro Symbol überträgt. Sie findet breite Anwendung in digitalen Funktechnologien, bei denen ein guter Kompromiss zwischen Datenrate und Fehlertoleranz notwendig ist.

Durch seine einfache Struktur, die relativ geringe Komplexität in der Implementierung und die Stabilität bei mittleren Signalstärken bleibt QPSK eine Kerntechnologie in vielen Kommunikationssystemen weltweit.