Was ist der Unterschied zwischen WLAN und Mobilfunknetz?

Was ist der Unterschied zwischen WLAN und Mobilfunknetz?

Was ist der Unterschied zwischen Wi-Fi und Mobilfunknetz?

Wi-Fi und Mobilfunknetze sind zwei grundlegende Technologien für drahtlose Kommunikation, die jedoch unterschiedliche Anwendungsbereiche, technische Grundlagen und Betriebsprinzipien haben. Während Wi-Fi typischerweise für lokale Netzwerke wie Zuhause, in Büros oder öffentlichen Hotspots genutzt wird, dient das Mobilfunknetz zur großflächigen mobilen Kommunikation über Mobilfunkmasten. Beide Systeme ermöglichen den Zugriff auf das Internet, aber sie unterscheiden sich in Infrastruktur, Frequenznutzung, Authentifizierung, Abdeckung und vielem mehr.

Technische Grundlagen

Wi-Fi basiert auf dem IEEE 802.11-Standard und nutzt typischerweise lizenzfreie Frequenzbänder, insbesondere 2,4 GHz und 5 GHz (bzw. auch 6 GHz bei Wi-Fi 6E). Es handelt sich um ein sogenanntes Wireless Local Area Network (WLAN), also ein drahtloses lokales Netzwerk. Der Zugriff erfolgt über einen Access Point oder WLAN-Router, der mit einem kabelgebundenen Internetanschluss verbunden ist.

Das Mobilfunknetz hingegen basiert auf Mobilfunkstandards wie GSM, UMTS, LTE oder 5G. Diese nutzen lizenzierte Frequenzbereiche, die den Netzbetreibern zugewiesen sind. Es handelt sich um ein großräumiges Wide Area Network (WAN), das auf ein Netz aus Mobilfunkzellen basiert, die von Funkmasten versorgt werden.

Vergleichstabelle: Wi-Fi vs. Mobilfunknetz

Kriterium Wi-Fi Mobilfunknetz
Typisches Einsatzgebiet Heimnetzwerke, Büros, Hotspots Flächendeckende mobile Nutzung
Frequenzbereich 2,4 GHz / 5 GHz / 6 GHz (unlizenziert) 800 MHz – 3,7 GHz (lizenziert)
Reichweite Bis ca. 50 Meter (innen) Bis zu mehreren Kilometern
Netzstruktur Lokal (einzelner Router oder Access Point) Weitreichend, zellenbasiert mit Übergaben
Zugriffsart Offen oder passwortgeschützt SIM-basiert mit Authentifizierung
Betreiber Privatpersonen, Firmen, Städte Lizenzierte Mobilfunkanbieter
Bandbreite Hoch bei kurzer Distanz Stabil über große Entfernung
Kostenstruktur In der Regel kostenlos (nach Einrichtung) Tarifgebunden, volumenbasiert

Geräteverbindung und Authentifizierung

Im Wi-Fi-Netzwerk erfolgt die Verbindung üblicherweise durch Eingabe eines Passworts oder durch offene Verbindungen bei öffentlichen Hotspots. Die Authentifizierung ist lokal geregelt, oft über WPA2 oder WPA3-Verschlüsselung.

Im Mobilfunknetz wird der Zugang durch eine SIM-Karte ermöglicht, die das Gerät eindeutig identifiziert. Die Authentifizierung und Autorisierung erfolgt automatisch über das Mobilfunknetz und ist an einen Vertrag oder Prepaid-Tarif gebunden.

Bewegung und Übergabe

Wi-Fi ist auf einen festen Standort beschränkt. Verlässt ein Gerät den Bereich des Access Points, wird die Verbindung getrennt. Es gibt keine automatische Übergabe an andere Netze, es sei denn, spezielle Roaming-Mechanismen innerhalb großer WLAN-Infrastrukturen sind implementiert.

Mobilfunknetze unterstützen hingegen nahtlose Übergaben (Handover) zwischen Funkzellen. Ein Mobilgerät kann sich während der Fahrt oder beim Spazierengehen ohne Unterbrechung durch das Netz bewegen. Dies ist essenziell für unterbrechungsfreie Telefonate oder Datenübertragungen unterwegs.

Sicherheit und Verwaltung

Wi-Fi-Netze bieten unterschiedliche Sicherheitsstufen. In privaten Netzwerken kommt meist WPA2 oder WPA3 zum Einsatz, während offene Hotspots anfälliger für Angriffe wie „Man-in-the-Middle“ sind. Die Verwaltung liegt beim Netzwerkbetreiber (z. B. der Benutzer selbst im Heimnetz).

Mobilfunknetze unterliegen strengen Sicherheitsstandards, da sie zentral von Netzbetreibern gesteuert werden. Verschlüsselung, Authentifizierung und Nutzerverwaltung erfolgen standardisiert und automatisch.

Verwandte Themen für das bessere Verständnis

  • Hotspot: Ein Wi-Fi-Netzwerk, das über ein Mobilgerät bereitgestellt wird – verbindet Wi-Fi und Mobilfunk.
  • 5G vs. Wi-Fi 6: Beide sind neueste Technologien mit hohem Datendurchsatz, jedoch mit völlig unterschiedlichen Infrastrukturen.
  • Dual-SIM und WLAN-Call: Smartphones können heute automatisch zwischen Wi-Fi und Mobilfunk umschalten, je nach Verfügbarkeit.
  • Carrier Aggregation: Im Mobilfunknetz werden mehrere Frequenzen gebündelt, vergleichbar mit Kanalbündelung im Wi-Fi.
  • Mesh-WLAN: Erweiterung der WLAN-Abdeckung über mehrere Zugangspunkte – annähernde Mobilfunk-Funktion im Heimnetz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wi-Fi vor allem für lokale, kostengünstige und hochperformante Netzwerke geeignet ist, während Mobilfunknetze für mobile, weiträumige und kontinuierliche Internetverbindungen sorgen. Die Wahl hängt vom Einsatzzweck, von der Umgebung und von der benötigten Bewegungsfreiheit ab.