Physische Kanaltypen von LTE

Physikalische Kanaltypen in LTE

Heute geht es darum, was genau physikalische Kanäle im LTE-System sind und wie sie funktionieren. Wenn du LTE wirklich verstehen willst, dann musst du wissen, wie Daten physisch übertragen werden – nicht nur logisch, sondern auf der echten Funkschnittstelle zwischen Endgerät und Basisstation.

Physikalische Kanäle in LTE sind feste Übertragungswege, auf denen bestimmte Informationen gesendet oder empfangen werden. Sie sind dafür zuständig, dass alle Daten – ob Steuerung oder Nutzdaten – in einer geordneten Struktur über die Luftschnittstelle laufen. Diese Kanäle sind keine Protokolle oder logischen Konzepte, sondern tatsächlich strukturierte Bits, die über Funk gehen.

In LTE gibt es verschiedene Arten von physikalischen Kanälen. Ich zeig dir das jetzt ganz direkt, damit du jeden auf Anhieb unterscheiden kannst:

  • PDSCH (Physical Downlink Shared Channel): Dieser Kanal überträgt die Nutzdaten im Downlink, also von der Basisstation zum Nutzer. Immer wenn du Inhalte wie Webseiten oder Videos lädst, läuft das über den PDSCH.
  • PUSCH (Physical Uplink Shared Channel): Das ist das Gegenstück zum PDSCH – hierüber sendet dein Gerät Daten zurück zur Basisstation, etwa beim Upload oder Senden von Nachrichten.
  • PDCCH (Physical Downlink Control Channel): Dieser Kanal transportiert Steuerinformationen wie Scheduling-Anweisungen. Er sagt deinem Gerät, wann und wo es Daten im Downlink erwarten soll.
  • PUCCH (Physical Uplink Control Channel): Hierüber sendet dein Gerät Rückmeldungen – z. B. ACK/NACK oder Channel Quality Indicators (CQI) – zurück an die Basisstation.
  • PRACH (Physical Random Access Channel): Der wird verwendet, wenn dein Gerät eine Verbindung zur Basisstation aufbaut, z. B. beim Einschalten oder bei Handover.
  • PHICH (Physical Hybrid-ARQ Indicator Channel): Dieser Kanal sendet kurze Bestätigungen oder Ablehnungen (ACK/NACK) für empfangene Datenpakete im Downlink.

Du merkst schnell: Jeder Kanal hat eine ganz bestimmte Aufgabe – entweder Daten oder Kontrolle, und entweder in Uplink oder Downlink-Richtung. Wenn du das jetzt verstehst, dann wird dir auch klar, warum Scheduling, HARQ oder sogar RLC-Verhalten ohne diese Basis gar nicht möglich sind.

Hier hast du alles nochmal übersichtlich als Tabelle:

Kanal Richtung Funktion
PDSCH Downlink Nutzdatenübertragung
PUSCH Uplink Nutzdatenübertragung
PDCCH Downlink Übertragung von Steuerinformationen
PUCCH Uplink Rückmeldungen und CQI
PRACH Uplink Verbindungsaufbau (Random Access)
PHICH Downlink ACK/NACK für Uplink-Pakete

Wenn du später in MAC-Prozesse oder Scheduling-Mechanismen einsteigst, wirst du dich auf diese physikalischen Kanäle wieder stützen. Auch beim Verständnis von MIMO oder Trägeraggregation ist dieses Wissen die Grundlage. Und genau deshalb ist das heute so wichtig für dich.